SS-genutztes Gebäude : Dresden-A., Marienstraße 17

Im Gebäude „Marienstraße 17“ befand sich eine SS-Dienststelle :
1933-1936 : SS-Abschnitt II, Tel. 13703

SS.-Wache / Stabswache SS.-Abschnitt II
Das SS-Dienststellengebäude mit der Stabswache befand sich in der Dresdner Altstadt. Die Stabswache besaß wahrscheinlich Repräsentations-, Personenschutz- und Objektschutzaufgaben. Der öffentliche Bürgersteig verlief entlang der aufgestellten Postenhäuschen sowie des Fahnenmastes. Die Wachposten waren bewaffnet und trugen Stahlhelm zur schwarzen Uniform. Die SS war somit im öffentlichen Straßenraum präsent. Im linken Bildvordergrund der folgenden Fotoaufnahme erkennt man außerdem evtl. "Stolperfallen" im Grünstreifen als mögliche Sicherungsmaßnahme.
Straßenansicht Gebäude Marienstraße 17 (Q: FSB-Archiv Moskau)
Politische Bereitschaft.
Im September 1933 wurde der SS-Führer Karl Otto Koch, der spätere Kommandant mehrerer Konzentrationslager,  von Kassel nach Dresden befohlen, um eine bewaffnete, kasernierte Politische Bereitschaft, das SS-Sonderkommando "Sachsen", aufzubauen und zu führen. Die übergeordnete Dienststelle war der SS-Abschnitt II im Gebäude Marienstraße 17. Vor der Aufstellung des kasernierten SS-Sonderkommandos wurden SS-Angehörige zu der vorhandenen Stabswache in diesem Gebäude hinzugezogen. Die Aufstellung selbst fand im Gebäude "Am Steinberg 14", auch "Wollner-Villa" genannt, statt.
Ansicht vom Johannes-Ring zur Marienstraße 17 (Q: FSB-Archiv Moskau)
Anmerkung : Die hier gezeigten zwei Fotoaufnahmen stammen aus einem Fotoalbum von Karl Otto Koch, welches im FSB-Archiv Moskau verwahrt wird. Die Digitalisate wurden dankenswerterweise von der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Verfügung gestellt. Die Fotos wurden wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Ankunft von Karl Otto Koch in Dresden aufgenommen (PkW mit Fahrer in SS-Uniform).

Auf dem Bild des Malers Bernhard Kretzschmar wird die gesamte damalige Bebauungs- und Straßensituation im Bereich des Gebäudes "Marienstraße 17" erkennbar. Das Gemälde stammt aus dem Jahr 1940.
Bernhard Kretzschmar : "Marienstraße im Tauwetter" (SLUB)
Quelle : Aufn.-Nr.: df_hauptkatalog_0162752, Negativ, Eigentümer: SLUB / Deutsche Fotothek