SS-relevantes Gebäude: Zittau, Bahnhofstraße 1

In dem Gebäude "Bahnhofstraße 1" - Hotel "Reichshof" - fanden vor 1945 Veranstaltungen der örtlichen SS-Einheiten statt.
Histor. Postkarte Hotel "Reichshof" Zittau
Desweiteren wurde das Hotel "Reichshof" als gelegentliche Unterkunft von Amin al-Husaini, Mufti von Jerusalem, genutzt. Aus einem Sonderfonds des Reichsaußenministers wurden dafür 700,00 RM. Miete monatlich an das Hotel gezahlt.
Ausschnitt Erklärung Carl Rekowski, 1947 (Quelle: NARA)
Eine damalige Hotelangestellte berichtet (zitiert nach Heinz Morche, Olbersdorf, v.15.4.2004) : 
"Gertrud Dittrich erinnert sich noch sehr gut, als im Herbst 1944 der Großmufti von Jerusalem eines Nachts völlig unverhofft mit seiner zehn- bis zwölfköpfigen Begleitung hier eintraf. Niemand vom Hotelpersonal hat von seiner Ankunft hat von seiner Ankunft etwas gewußt. Selbst der Hotelbesitzer hüllte sich immer in Schweigen. 
In Begleitung des Großmufti befanden sich einige Herren in schwarzen Anzügen, zwei oder drei ebenfalls dunkel gekleidete Frauen, zwei Jungen im Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren sowie ein kleinerer Herr, der Leibarzt. Der Großmufti selbst fiel auf durch seine stattliche Figur, die lange Kleidung und die Kopfbedeckung. Untergebracht waren die "Gäste aus Palästina" in den beiden vornehmsten Suiten der zweiten Etage. Gespeist haben sie im Wein-Restaurant, das dem Büfett genau gegenüber lag. Dadurch konnte Gertrud Dittrich die Gesellschaft zwar gut beobachten, aber keine Einzelheiten erfahren. Denn die Ober durften die mit viel Aufwand gesondert zubereiteten Speisen und Getränke nur vom Fahrstuhl in das Wein-Restaurant hinein tragen bzw. abräumen. Bedient wurde der Großmufti grundsätzlich nur von eigenen Leuten. Sie erinnert sich, daß es einmal außer Käse auch Krebsschenkel gab, weil das Hotelpersonal immer die übriggebliebenen Speisereste verzehren durfte.
 Bestätigen kann sich auf keinen Fall, daß der Großmufti stets aufgeschlossen, sehr freundlich und großzügig gewesen sein soll. Denn mit seinen Leuten hat er sich nur unterhalten, wenn sie allein in ihren Zimmern waren. Gebetet wurde nachts auf einem großen Teppich, der gleich zu Beginn ihres Aufenthalts gebracht worden war.
Es ging alles sehr geheimnisvoll zu und laut einer Anweisung war Fotografieren strengstens verboten. Die Hotelangestellten haben immer größte Ängste ausgestanden, daß irgendetwas passieren könnte. Auch der Hotelbesitzer durfte weder in der Öffentlichkeit noch im Hotel über seinen Gast sprechen. Mehrfach wurde er von den Behörden vorgeladen, wo er auch entsprechende Anweisungen erhielt.
So geheimnisvoll wie die Gesellschaft angekommen war, ist sie nach etwa drei Wochen auch wieder abgereist. Das sie nach Oybin gezogen ist, hat Gertrud Dittrich nur erfahren, weil der Großmufti etwas vergessen hatte und dies von einer Hotelangestellten hingebracht werden mußte. Was sich allerdings in dem bewußten Päckchen befand, hat niemand erfahren. [...]".
Amin al-Husaini und sein Stab wohnten zwischen ca. Juli 1944 und März 1945 in Oybin.